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“Beschützende Macht” als Führungsaufgabe

Hallo und herzlich willkommen zu meinem neuen Blogartikel, der beschreibt was es bedeutet, Führung mit beschützender Macht zu leben.

Auf diese Idee bin ich gekommen, während ich mit meiner Lebensgefährtin den Segelkurs im schönen Weiden bei der Segelschule Kreindl besuchte. Ich hatte viele Beispiele zum Thema beschützende Macht und bestrafende Macht und ebenso viele Fragen: Wo ist die Grenze? Wo bin ich noch beschützend, wo bin ich bestrafend oder wo bin ich in der Freiheit einschränkend?

Doch während dieses Segelkurses wurde mir die Wichtigkeit und die Unterscheidung zwischen beschützender Machtausübung und bestrafender Machtausübung noch einmal verdeutlicht. Zumindest in Zusammenhang mit Führung 😉 .

“Beschützende Macht” – was ist das?

Sehe ich eine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben, so kann ich eingreifen, um die Person daran zu hindern, dass sie sich selbst oder jemand anderem Schaden zufügt. Ich habe das oft mit Kindern, die über die Straße laufen, erklärt. Doch beim Segeln bekam ich ebenfalls gute Beispiele präsentiert und die können auch noch mit Führung verknüpft werden.

Die Intention bei beschützender Macht ist, die Person zu stoppen – ohne sie zu verurteilen, ohne sie herabzuwürdigen oder sonst irgendwie bestrafend zu behandeln.

“Bestrafende Macht”


Bestrafende Macht fängt dort an, wo ich die Person für ihr Verhalten bestrafen will, verurteile oder beurteile. Dass ich der Person möglicherweise “böse” oder egoistische Absichten unterstelle und sie aus dieser Intention heraus stoppe. Wir halten nicht die Handlung für potentiell gefährlich, sondern die Person selbst.

Was hat das mit Segeln und Führung zu tun?

Es war der zweite Tag und ich hatte das Ruder und somit das Kommando über das Boot. Wir übten wenden, eigentlich ein einfaches Manöver, dass mit dem Kommando “Alles klar zur Wende!” eingeleitet wird.

Während der Wende werden wegen des Gewichtstrimms die Plätze getauscht. Steuermann, Vorschoter und/oder auch die anderen Passagiere. Je nach Windverhältnissen alle auf der Luvseite oder eben aufgeteilt, damit der Gewichtstrim ausgeglichen ist und das Boot die richtige Lage hat.

Vergisst eine der Personen den Wechsel und das Boot droht zu kentern, dann ist nicht unbedingt die Zeit in der ausgefeiltesten GFK-Methodik zu bitten, ob der oder diejenige Person den Platz wechseln möchte. Nein, hier darf ich als Verantwortlicher für die Crew lautstark sagen: “Seite wechseln!”, damit die Person so schnell wie möglich weiß, was zu tun ist. Danach, wenn die Lage unter Kontrolle ist, kann ich ihm/ihr das wieso und weshalb erklären und ihn/sie um mehr Aufmerksamkeit bitten.

In diesem Fall reden wir von “beschützender Machtausübung”. Würde ich stattdessen sagen: “Setz dich rüber, du Idiot! Willst du uns alle umbringen?! Denk doch mal mit, du bist doch echt für nichts zu gebrauchen!”, dann ist das “bestrafende Macht!”. Ich habe ihn verurteilt und bestraft, alleine durch meine Wortwahl.

Und als Führungskraft, die jeder von uns in jedem Augenblick seines Lebens werden kann, (z. B wenn du zu einem Unfall kommst, einen Segelkurs besuchst oder VATER bist) ist es wichtig zu erkennen, aus welcher Intention heraus gehandelt wird.





Will ich beschützen ohne zu verurteilen, um die Tat zu stoppen? Oder vermeintlich beschützen, indem ich den Menschen verurteile?

Ich möchte dich herzlichst einladen, dir in nächster Zeit öfters die Frage zu stellen: “Was will ich? Was ist meine Absicht, meine Intuition dahinter?”

Will mein Gegenüber be- und verurteilen? Oder echte Verbindung?

Alles Liebe, dein

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