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Hallo ihr lieben Menschen.
Eigentlich wollte ich mir diesen Blog für die Adventzeit aufheben. Wie es aber das Schicksal so will, habe ich gerade einen passenden Artikel zu diesen Thema gelesen.
Deswegen kommt er früher als geplant.
Ein Artikel aus dem Wiener Neustädter Bezirksblatt. Einfach einen Schuhkarton mit diversen Utensilien für Kinder packen und bei den angeführten Anlaufstellen abgeben. Diese werden dann als Geschenke für notleidende Kinder verschickt. Läuft leider nur bis 15.11 und ich hatte es spät gelesen. Vielleicht wird es ja, wenn es viel Anklang findet, verlängert.
Adventszeit, Weihnachtszeit
In diesem Beitrag geht es um Weihnachten, um die Adventszeit und wie wir sie verbringen. Zuerst zieht die Adventszeit ins Lande, ohne das wir sie richtig wahrnehmen.
Das Einzige, was wir aus der Adventszeit mitnehmen sind die Besuche auf dem Adventsmarkt, die dazu gehörigen Kilos von der Fresserei und die Promille von den Glühweinen und Punschen. So verbringen wir die Adventszeit in unserer Freizeit.
In unserer Arbeitswelt hetzen wir noch den Projektabschlüssen hinter her, um das Geld noch in diesen Jahr verbuchen zu können, damit die Aktionäre ihre Erfüllung haben.
Wann haben wir verlernt, den Sinn des Weihachtens zu leben? Dürfte schon lange her sein.
Wer kennt sie nicht? Die Geschichte von Ebenezer Scrooge, einem alten, geizigen, verdrossenen Mann, dem der Geist der Weihnachten begegnet. Dieser bringt Ebenezer, mit Hilfe der drei Geister, den Geist der Vergangenheit, den Geist der Gegenwart und den Geist der Zukunft zur Vernunft.
Diese Geschichte mit dem Titel „A Chrismas Carol“, zu deutsch „Eine Weihnachtsgeschichte“, schrieb Charles Dickens schon 1843. Schon damals wollte er mit dieser Geschichte die Aufmerksamkeit der Leser auf die Not der Armen und auf den Sinn von Weihnachten lenken.
Ich glaube, wir haben schon langer Zeit verlernt, Weihnachten so zu feiern wie der ursprüngliche Sinn gedacht war.
Weihnachten ist ein keltisches Fest. Die Kelten feierten am 21. Dezember das Jol oder Jul Fest. Es wurde die Wintersonnenwende gefeiert und das dadurch neu entstehende Leben. Die Tage wurden wieder länger, ein Wendepunkt, ein Neubeginn stand an.Und das gemeinsam, alle Menschen zusammen. Es wurde damals im Einklang mit der Natur ihre Vielfältigkeit und die Rückkehr des Lichts gefeiert - als Gemeinschaft mit Zusammenhalt.
Die Römer übernahmen dieses Fest, daraus wurde das römische Sol Invictus [die unbesiegte Sonne]. Gegen 330 n. Chr. wurde dies von Kaiser Konstantin das Fest von Christi Geburt umfunktioniert. Es war einfacher, alte Bräuche zu übernehmen. So kann man die „Heiden“ leichter bekehren.
Christlicher Sinn
Auch die christliche Idee ist in den letzten Jahrhunderten abhanden gekommen. Die Geburt des Erlösers. Egal ob es ihn in dieser Form jemals gegeben hat, verkörpert er die Werte einer Gemeinschaft, einer Lebensphilosophie. Es wurden die Werte von Verständnis, Mitgefühl, Liebe, Überzeugung, Güte, Hingabe, für Andere da sein, alle sind gleich, geboren, bzw. wieder ins Gedächtnis gerufen. Das sollte alle Jahre gefeiert werden.
Die Werte, die eine Gesellschaft, eine Gemeinschaft ausmacht. Hinter dem Wort Gemeinschaft steht, dass wir es gemein(sam) schaffen können. Alles wird einfacher, wenn es gemein(sam) (ge)schaft wird. Eine Gemeinschaft braucht und beinhaltet alle, auch jene, die momentan nicht so betucht sind. Vielleicht sogar am Rande der Gesellschaft leben, weil sie gerade ihren Job verloren haben oder andere Schicksalsschläge erlitten haben. Vielleicht ist man selbst mal in dieser Lage und ist dann froh einer Gemeinschaft, die solche Werte lebt, anzugehören.
Weihnachten heute
Wie aber feiern wir Weihnachten? Wir übertrumpfen uns mit Geschenken, die keiner braucht. Danach werden sie im Radio umgetauscht, weil man sie nicht zu schätzen weiß.
Wir laufen dem Mainstream hinterher. Wir haben bis knapp davor keine Geschenke, davon kann ich aus eigener Erfahrung sprechen. Hetzen uns dann in den geliebten, überfüllten Einkaufszentren ab. Bestellt die Geschenke online zu spät und gibt dann den Onlinegeschäften, Lieferanten, Versanddiensten die Schuld, dass die Geschenke zu spät kommen. Wieder geben wir allen anderen die Schuld nur nicht uns selbst. Es ist ja so ein Leichtes zu sagen:“Der hat es ja nicht rechtzeitig weggeschickt!“ Anstatt:„Ja ich hab es einfach zu spät bestellt.“
So, jetzt ist Schluss mit der „Miesmacherei“, denn wir wären nicht auf dieser Seite, wenn ich nur ablästern würde. Das hören wir schon zu genüge.
Die Helden
Es gibt aber auch wunderbare Institutionen und die dahinterstehenden Menschen, die diese Werte zu jedem Zeitpunkt vertreten. Wir feiern mit unserer Familie, so fern wir eine haben und das ganze am besten auch noch gerne. Unsere heimlichen Helden jedoch, kümmern sich um die Menschen, die keinen haben, die kein Geld besitzen, um sich was leisten zu können, die ohne Familie oder vom Schicksal so gebeutelt sind, dass sie den Anschluss verpasst haben. Das sind die wahren Helden in dieser und zu jeder Zeit. Sie finden nur leider zu wenig Aufmerksamkeit, zu wenig Zuspruch, weil so etwas keine Schlagzeile macht. Bzw. Schlagzeilen würde es schon machen. Aber ein griesgrämiges Volk ist leichter zu lenken als ein glückliches. Eines das weiß, dass es mehr Gutes auf dieser Welt gibt als berichtet wird, ist nicht so leicht zu beeinflussen.
Ich möchte auf ein paar Institute hinweisen, in denen unsere heimliche Helden tätig. Beispielsweise der Verein Morgenstern, Licht ins Dunkel, Caritas, Hilfswerk, SOS-Kinderdorf, WWF, Greenpeace. Auch wer Ö3 nicht mag, muss sich eingestehen, dass die um diese Zeit hervorragende Arbeit leisten, mit Ö3 Weihnachtswunder oder der Ö3 Wundertüte. All jenen, die zu Weihnachten arbeiten, die sich mit voller Hingabe um andere kümmern - denen will ich meinen ganz besonderen Dank aussprechen. Vor ihnen ziehe ich meinen Hut. Jene, die um diese Zeit in Krankenhäusern, Pflegehäusern, beim Rettungsdienst, bei der Feuerwehr, Sozialheimen usw. arbeiten. Sie kümmern sich um Obdachlose, Verletzte, physisch wie psychisch und stehen für den Notfall bereit. Das sind unser wahren Weihnachtshelden!
Sie sind zu jedem Zeitpunkt die Helden. Aber warum erwähne ich sie gerade jetzt so überschwänglich?
Es ist zu jedem Zeitpunkt wichtig zu helfen. Aber warum werden die Aktivitäten um diese Jahreszeit immer stärker? Weil wir um diese Jahreszeit melancholischer sind als sonst und somit die Hilfsbereitschaft steigt. Doch durch diese Melancholie steigen auch die Depressionen. Es steigt das Verlangen nach Zugehörigkeit, nach Liebe, nach Geborgenheit. Was unter dem Rest des Jahres leichter wegsteckt wird, kommt zu dieser Jahreszeit verstärkt zum Vorschein.
Deswegen möchte ich für heuer alle aufrufen:"Verzichtet auf zu teure und zu viele Geschenke!
Schenken wir doch etwas, das keiner von uns gerne hergibt: Zeit. Zeit für andere. Nicht nur für die Liebsten, sondern für jene die alleine sind und Hilfe benötigen. Werden wir hilfsbereiter.
Kümmern wir uns um unsere Mitmenschen. Jeder hat sicherlich in seiner näheren Umgebung jemanden, der zu Weihnachten immer alleine ist. Laden wir ihn doch ein, bitten wir ihn Weihnachten mit uns gemeinsam zu feiern.
Finden wir wieder den Weg zurück zum Feiern der Werte. Zollen wir der Natur ihren Respekt.
Es liegt bei uns, was wir aus Weihnachten machen. Wenn wir uns nicht von unserem Konsumdenken blenden lassen dann kann auch noch so viel Werbung und Verlockung gezeigt werden. Wir sind bei uns. Wir übernehmen für unser Weihnachten Verantwortung und gestalten es nach unseren Werten.
So wird daraus ein besinnliches Weihnachten, ein fröhliches Weihnachten für jeden und für alle.
Für alle die Hilfe, geben und für alle die bereit sind auch diese Hilfe anzunehmen.
Friede mit euch, in euch und rund um euch!
In völliger Dankbarkeit MIKE
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